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Ohne E-Mail-Adresse plötzlich ein „Niemand“?

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„Kundenorientierung sieht doch wohl anders aus“, so reagiert die Landesseniorenvertre-
tung Nordrhein-Westfalen (LSV NRW) verärgert auf die Ankündigung der Deutschen
Bahn, ab dem 9. Juni dieses Jahres die Nutzung von neuen Bahnkarten (25, 50, …) nur
noch jenen Menschen zu ermöglichen, die ein „digitales Kundenkonto“ haben. „Ist man
ohne E-Mail-Adresse und digitales Endgerät für die Deutsche Bahn ein Niemand?“, fragt
Karl-Josef Büscher als LSV-Vorsitzender und hat diesen Protest des Dachverbandes von
immerhin 174 kommunalen Seniorenvertretungen in Briefen an die Verantwortlichen ge-
richtet.
In gleichlautenden Schreiben an die Deutsche Bahn AG sowie an die Verkehrsminister
von Bund (Dr. Volker Wissing) und Land (Oliver Krischer) argumentiert der LSV-Vorstand
mit dem de-facto-Ausschluss vieler – vor allem älterer – Menschen von einer wichtigen
Grundversorgung. Karl-Josef Büscher: „Die Bahn ist für Menschen aller Generationen ein
Garant für Mobilität, die insbesondere im Alter erhalten bleiben muss. Nun plötzlich all
jene auszugrenzen, die nicht in der digitalen Welt zuhause sind, ist ungeheuerlich“. Ge-
rade ein Unternehmen, welches mit vielen Steuergeldern aller Bürgerinnen und Bürger
subventioniert wird, sollte sich so etwas nicht erlauben dürfen.
Die LSV fordert deshalb von der Deutschen Bahn eine praktikable Lösung, um nicht sehr
viele Menschen ab Juni zu „Nicht-Existenzen“ herabzuwürdigen.


Karl-Josef Büscher
Vorsitzender

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