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Papier-Antrag nun doch möglich, aber...
von Volker Grote Westrick
Es war ein echtes Ärgernis: Für die Beantragung der Härtefallhilfen des Landes Nordrhein-
Westfalen, die angesichts der gestiegenen Preise für Öl, Pellets und Flüssiggas gezahlt wer-
den können, war nur die Möglichkeit eines Online-Antrags vorgesehen. Nun ist das zustän-
dige Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes zurückgeru-
dert und hat angesichts zahlreicher Eingaben zusätzlich das papierbasierte Formular ermög-
licht. „Auch die Landesseniorenvertretung NRW (LSV NRW) hatte im Zuge der Gleichbe-
handlung ebenso eine Antragstellung auf Papier gefordert“, zeigt sich der LSV-Vorsitzende
Karl-Josef Büscher nun zufrieden.
Das Unverständnis war groß, zumal es diese „traditionelle“ Antragsform in anderen Bundes-
ländern durchaus von Beginn an gab. Selbstnutzende Immobilieneigentümer und Mieter, die
selbst eine Feuerstätte betreiben, können sich bis zum 10. Oktober an das Servicetelefon
des Landes (Tel.: 0211-8618 4040) wenden. „Im Einzelfall“, so das Ministerium in einer Pres-
semitteilung, würden dann nach der Beratung individualisierte Papieranträge versendet. An-
rufer sollten zur individuellen Prüfung eines Erstattungsanspruchs ihre Rechnungsdaten am
Telefon parat haben.
„Besser als vorher, aber durchaus nicht optimal“, so kommentiert Karl-Josef Büscher das
nun gewählte Verfahren, über das ihn die Landtagsabgeordnete Britta Oellers informierte,
die sich mit der LSV für den Papierantrag eingesetzt hatte. „Der Papierantrag wird allerdings
nicht als Kopiervorlage zugesandt, sondern über das Servicetelefon werden die erforderli-
chen Daten – Personalien, Lieferdatum, -menge und Bruttopreis – abgefragt und dort in das
Formular eingetragen. Der Papierantrag (incl. Aktenzeichen) wird dem Antragsteller zuge-
sandt. Den unterschriebenen Antrag mit den Kopien der Rechnung(en) und dem Kontoaus-
zug mit der Belastung des Rechnungsbetrages muss der Antragsteller bis zum 20. Oktober
zurücksenden.“
„Wir hoffen, dass bei künftigen Antragsprojekten die Belange jener, die nicht digital-affin sind
oder keine Möglichkeit einer Hilfestellung sehen, nicht erst nach Protesten in den Fokus des
Landes geraten“, bleibt der Vorstand der LSV auf der Hut.
Karl-Josef Büscher
Vorsitzender